Lösungen zu den Aufgaben aus Kapitel 2:

Elementare Zahlenbereiche - Die natürlichen Zahlen


 

 

Lösungen zu den Aufgaben Peano-Dedekind-Axiomatik der natürlichen Zahlen

 

Lösung zur Aufgabe 2.1.1 - Umkehrung von Axiom PA 2

Es handelt sich einfach um die Umkehrung (Implikation der negierten Aussagen) des Axioms PA 2.

 

Lösungen zu den Aufgaben Addition und Multiplikation natürlicher Zahlen

 

Lösung zur Aufgabe 2.1.2 - Eindeutigkeit der Addition

Wir folgen E. Landaus Lehrbuch Grundlagen der Analysis, Kapitel 1, Beweis zu Satz 4, und zeigen, dass es zu jedem festen \( m\in\mathbb N_0 \) höchstens eine Möglichkeit gibt, \( m+n \) für alle \( n\in\mathbb N_0 \) zu definieren, so dass erfüllt sind \[ m+0=m \quad\mbox{und}\quad m+n'=(m+n)'\ \mbox{für alle}\ n\in\mathbb N_0\,. \] Angenommen, es gibt - bei festem \( m\in\mathbb N_0 \) - zwei solche Möglichkeiten, nämlich \[ m+n\quad\mbox{und}\quad m\oplus n \] mit den Eigenschaften

\( \circ \) \( m+0=m \) und \( m\oplus 0=m, \)
\( \circ \) \( m+n'=(m+n)' \) und \( m\oplus n'=(m\oplus n)'\,. \)

Setze \[ M:=\{n\in\mathbb N_0\,:\,m+n=m\oplus n\}. \] Dann haben wir

\( \circ \) \( m+0=m \) und \( m\oplus 0=m, \) also folgt \( 0\in M, \)
\( \circ \) und gilt \( n\in M, \) d.h. \( m+n=m\oplus n \) und damit
 
\( m+n'=(m+n)'=(m\oplus n)'=m\oplus n'\,, \)
  so folgt \( n'\in M. \)

Nach dem Induktionsaxiom PA 5 schließen wir \( M=\mathbb N_0, \) d.h. es gilt insgesamt \[ m+n=m\oplus n\quad\mbox{für alle}\ m,n\in\mathbb N_0\,. \] Das war zu zeigen.\( \qquad\Box \)

 

Lösung zur Aufgabe 2.1.3 - Existenz der Addition

Wir folgen E. Landaus Lehrbuch Grundlagen der Analysis,, Kapitel 1, Beweis zu Satz 28. Zu zeigen ist, dass es zu jedem \( m\in\mathbb N_0 \) eine Möglichkeit gibt, \( m+n \) für jedes \( n\in\mathbb N_0 \) so zu definieren, dass erfüllt sind \[ m+0=m \quad\mbox{und}\quad m+n'=(m+n)'\ \mbox{für alle}\ n\in\mathbb N_0\,. \] Setze dazu \[ M:=\{m\in\mathbb N_0\,:\,\mbox{zu}\ m\ \mbox{gibt es eine solche Möglichkeit}\}\,. \]

\( \circ \) Wir zeigen \( 0\in M: \) Erkläre \( + \) gemäß
 
\( 0+n:=n,\quad n\in\mathbb N_0\,. \)
  Dann gelten (verwende diese Setzung ) bei allen drei Gleichheitszeichen)
 
\( 0+0=0,\quad 0+n'=n'=(0+n)'\,. \)
  Also gelten \( m+0=m \) und \( m+n'=(m+n)' \) für \( m=0. \)
\( \circ \) Wir zeigen \( m'\in M, \) falls \( m\in M: \) Zunächst bedeutet \( m\in M \)
 
\( m+0=m\quad\mbox{und}\quad m+n'=(m+n)'\ \mbox{für alle}\ n\in\mathbb N_0\,. \)
  Auf \( m' \) soll nun wie folgt geschlossen werden
 
\( m'+n:=(m+n)'\,. \)
  Dann gelten
 
\( m'+0=(m+0)'=(m)'=m' \)
  (verwende vorige Setzung im ersten Gleichheitsszeichen) sowie
 
\( m'+n'=(m+n')'=((m+n)')'=(m'+n)' \)
  (verwende die Setzung im ersten und dritten Gleichheitsszeichen). Also gelten \( m'+0=m' \) und \( m'+n'=(m'+n)' \) für alle \( n\in\mathbb N_0, \) d.h. \( m'\in M. \)

Nach dem Induktionsaxiom PA 5 folgt somit \( M=\mathbb N_0. \) Das war zu zeigen.\( \qquad\Box \)

 

Lösungen zu den Aufgaben Das Prinzip der vollständigen Induktion

 

Lösung zur Aufgabe 2.1.4 - Gaußsche Summenformel anschaulich

Betrachte das folgende, aus \( (n+1)\times(n+1) \) Kästchen bestehende Schema:

 

         
         
         
         
         

Wir lesen ab \[ (n+1)^2=2(1+2+\ldots+n)+(n+1) \] bzw. nach Umstellen \[ 1+2+\ldots+n =\frac{1}{2}\,\Big\{(n+1)^2-(n+1)\Big\} =\frac{(n+1-1)(n+1)}{2} =\frac{n(n+1)}{2}\,. \] Das ist die gesuchte Identität.

 

Lösung zur Aufgabe 2.1.5 - Binomische Formeln

\( \circ \) \( (a+b)^1=a+b \)
\( \circ \) \( (a+b)^2=a^2+2ab+b^2 \)
\( \circ \) \( (a+b)^3=a^3+3a^2b+3ab^2+b^3 \)
\( \circ \) \( (a+b)^4=a^4a^3b+6a^2b^2+4ab^3+b^4 \)
\( \circ \) \( (a+b)^5=a^5+5a^4b+10a^3b^2+10a^2b^3+5ab^4+b^5 \)

 

Lösung zur Aufgabe 2.1.6 - Summe der ersten \( n \) Quadrate

Zunächst ist \[ (k+1)^3-k^3=k^3+3k^2+3k+1-k^3=3k^2+3k+1. \] Das schreiben wir genauer so auf:

  \( k=1: \) \( 2^3-1^3\,=\,3\cdot 1^2+3\cdot 1+1 \)
  \( k=2: \) \( 3^3-2^3\,=\,3\cdot 2^2+3\cdot 2+1 \)
  \( k=3: \) \( 4^3-3^3\,=\,3\cdot 3^2+3\cdot 3+1 \)
  \( \quad\vdots \) \( \qquad\qquad\vdots \)
  \( k=n: \) \( (n+1)^3-n^3\,=\,3\cdot n^2+3\cdot n+1 \)

Wir addieren die einzelnen Zeilen (aufschreiben!) und erhalten \[ (n+1)^3-1=3\cdot(1^2+2^2+3^2+\ldots+n^2)+3\cdot(1+2+3+\ldots+n)+n \] bzw. nach Umstellen \[ \begin{array}{lll} \displaystyle \sum_{k=1}^nk^2\negthickspace & = & \displaystyle\negthickspace \frac{1}{3}\,\Big\{(n+1)^3-1\Big\}-\frac{n}{3}-\sum_{k=1}^nk \,=\,\frac{n^3+3n^3+3n}{3}-\frac{n}{3}-\frac{n(n+1)}{2} \\ & = & \displaystyle\negthickspace \frac{n^3+3n^2+2n}{3}-\frac{n(n+1)}{2} \,=\,\frac{2n^3+6n^2+4n-3n^2-3n}{6} \\ & = & \displaystyle\negthickspace \frac{2n^3+3n^2+n}{6} \,=\,\frac{n(n+1)(2n+1)}{6}\,. \end{array} \] Damit ist eine Darstellung der Summe der ersten \( n \) Quadratzahlen gefunden.\( \qquad\Box \)

 

Lösung zur Aufgabe 2.1.7 - Summe der ersten Quadratzahlen induktiv

Zu zeigen ist die Richtigkeit von \[ A_n\,:\ \sum_{k=1}^nk^2=\frac{n(n+1)(2n+1)}{6}\quad\mbox{für alle}\ n\in\mathbb N. \]

(i) Induktionsanfang: Die Aussage gilt für \( n=1, \) denn
 
\( \displaystyle\sum_{k=1}^1k^2=1\quad\mbox{und}\quad\frac{n(n+1)(2n+1)}{6}\,\Big|_{n=1}=1. \)
(ii) Induktionsschluss: Die Aussage gelte für ein \( n\in\mathbb N. \) Dann ist

\[ \begin{array}{lll} \displaystyle \sum_{k=1}^{n+1}k^2\negthickspace & = & \displaystyle\negthickspace \sum_{k=1}^nk^2+(n+1)^2 \,=\,\frac{n(n+1)(2n+1)}{6}+(n+1)^2 \\ & = & \displaystyle\negthickspace \frac{n(n+1)(2n+1)+6(n+1)^2}{6} \,=\,\frac{(n+1)\big[(2n+1)n+6(n+1)\big]}{6} \\ & = & \displaystyle\negthickspace \frac{(n+1)(2n^2+n+6n+6)}{6} \,=\,\frac{(n+1)(n+2)(2n+3)}{6}\,. \end{array} \]

  und das ist die Aussage \( A_{n+1}. \)

Die Behauptung ist durch vollständige Induktion bewiesen.\( \qquad\Box \)

 

Lösung zur Aufgabe 2.1.8 - Teilbarkeiten

(Videolösung von N. Bockius)

(i) Die Behauptung ist für \( n=1 \) richtig (Induktionsanfang), denn

\[ 1^3+5\cdot 1+3=1+5+3=9, \]

  und \( 9=3\cdot 3 \) ist durch \( 3 \) teilbar. Sei nun \( n^3+5n+3 \) für ein \( n\in\mathbb N \) ohne Rest durch \( 3 \) teilbar. Dann folgt (Induktionsschluss)

\[ \begin{array}{lll} (n+1)^3+5(n+1)+3\negthickspace & = & \negthickspace n^3+3n^2+3n+1+5n+5+3 \,=\,n^3+3n^2+8n+9 \\ & = & \negthickspace (n^3+5n+3)+3(n^2+n+3), \end{array} \]

  und jeder Summand rechts ist durch \( 3 \) teilbar. Das zeigt die Behauptung.
(ii) Die Behauptung ist für \( n=1 \) richtig (Induktionsanfang), denn

\[ 5^1+7=5+7=12, \]

  und \( 12=3\cdot 4 \) ist durch \( 4 \) teilbar. Sei nun \( 5^n+7 \) für ein \( n\in\mathbb N \) ohne Rest durch \( 4 \) teilbar. Dann folgt (Induktionsschluss)

\[ 5^{n+1}+7=5\cdot 5^n+7=(5^n+7)+4\cdot 5^n\,, \]

  und jeder Summand rechts ist durch \( 4 \) teilbar. Das zeigt die Behauptung.
(iii) Die Behauptung ist für \( n=1 \) richtig (Induktionsanfang), denn

\[ 2^{10}+3^3\cdot 5^5=85399=23\cdot 3713 \]

  ist ohne Rest durch \( 23 \) teilbar. Sei nun \( 2^{7n+3}+3^{2n+1}\cdot 5^{4n+1} \) für ein \( n\in\mathbb N \) ohne Rest durch \( 4 \) teilbar. Dann folgt (Induktionsschluss)

\[ \begin{array}{l} 2^{7(n+1)+3}+3^{2(n+1)+1}\cdot 5^{4(n+1)+1} \\ \qquad =2^7\cdot 2^{7n+3}+3^2\cdot 5^4\cdot 3^{2n+1}\cdot 5^{4n+1} \\ \qquad =2^7(2^{7n+3}+3^{2n+1}\cdot 5^{4n+1})+23\cdot 239\cdot 3^{2n+1}\cdot 5^{4n+1}\,, \end{array} \]

  und jeder Summand rechts ist durch \( 23 \) teilbar. Das zeigt die Behauptung.

Damit sind alle Behauptungen vermittels vollständiger Induktion bewiesen.\( \qquad\Box \)

 

Lösungen zu den Aufgaben Das Rechnen mit natürlichen Zahlen

 

Lösung zur Aufgabe 2.1.9 - 1. Schulolympiade 1961/62, Klassenstufe 5, DDR

Es handelt sich um eine schriftliche Multiplikation. Die vollständige Tabelle lautet:

 
\( 2 \)
\( 5 \)
\( 4 \)
\( \cdot \)
\( 3 \)
\( 2 \)
     
\( 7 \)
\( 6 \)
\( 2 \)
 
       
\( 5 \)
\( 0 \)
\( 8 \)
     
\( 8 \)
\( 1 \)
\( 2 \)
\( 8 \)

Man beginnt mit der Multiplikation mit \( 2 \) in der dritten Zeile, welche die Ziffern \( 5 \) und \( 4 \) im ersten Faktor der ersten Zeile liefert. Ein Vergleich mit der vierten Zeile liefert die Ziffer \( 3 \) im zweiten Faktor der ersten Zeile usw.\( \qquad\Box \)

 

Lösung zur Aufgabe 2.1.10 - 1. Schulolympiade 1961/62, Klassenstufe 6, DDR

Die vier Zahlen seien \( n,\ n+1,\ n+2,\ n+3. \) Für deren Summe ergibt sich \[ n+(n+1)+(n+2)+(n+3) =4n+6 =2(n+3). \] Es ist aber \( 2(n+3)\ge 6 \) gerade, also keine Primzahl, denn die einzige gerade Primzahl lautet \( 2 \). Eine solche Summe ist also keine Primzahl.\( \qquad\Box \)

 

Lösung zur Aufgabe 2.1.11 - 6. Kreisolympiade 1966, Klassenstufe 5, DDR

Es handelt sich um die Menge \( \{ 420,660,780,1020\}. \)